A.B. wird beschuldigt, ein Boot gesteuert zu haben, mit dem er und 28 weitere Menschen nach Griechenland kamen. Ihm wird auf der Grundlage von Berichten zweier Beamter der griechischen Küstenwache der Vorwurf der "unerlaubten Einreise" und "Beihilfe zur unerlaubten Einreise von 28 Personen" gemacht. Bei Verurteilung drohen 60 Jahre Haft.

Die strafrechtliche Verfolgung von A.B. ist kein Einzelfall, sondern Teil der europäischen Abschottungspolitik, die möglichst abschreckend sein soll. Dies wird im Fall von A.B. besonders deutlich: Es gibt nämlich Videobeweise, die zeigen, dass er das Boot gar nicht gesteuert hat! Trotzdem wird er auch drei Jahre nach seiner Ankunft auf Lesbos immer noch angeklagt.

In der Zwischenzeit wurde sein Asylverfahren ausgesetzt, und sein Leben in Europa ist auf Eis gelegt. Am 8. Mai findet nun der Gerichtsprozess statt. Wir hoffen, dass A.B. am Montag nun endlich freigesprochen wird! Wir fordern ein Ende der Kriminalisierung von Flucht und Seenotrettung! Fight for Solidarity!