Frankreich hat diese Woche öffentlich gemacht, dass 44 der 234 fliehenden Menschen, die vergangene Woche auf dem zivilen Seenotrettungsschiff Ocean Viking im Hafen von Toulon angekommen waren, abgeschoben werden sollen. Die Menschen waren fast drei Wochen lang gezwungen, nach ihrer Rettung auf dem Mittelmeer auszuharren, da Italien ihnen ihr Recht auf einen sicheren Hafen verweigerte.

Frankreichs Innenminister sagte, dass diese Menschen keinen Anspruch auf ein Asylverfahren hätten und kündigte an, die Menschen würden in das Land, aus dem sie fliehen mussten, abgeschoben werden "sobald es ihr gesundheitlicher Zustand erlaube". Gründe für die Verweigerung des Asylverfahrens nannte er nicht. Von 60 der 234 Menschen wurde der Asylantrag akzeptiert, die restlichen Menschen befinden sich weiterhin in Ungewissheit. Es ist mehr als fraglich, ob es in so kurzer Zeit möglich ist, ein rechtsstaatliches Verfahren durchzuführen und über Asyl zu entscheiden. 

Dass Menschen auf der Flucht ihr Leben riskieren müssen und unvorstellbare psychische und physische Strapazen auf sich nehmen müssen, nur um dann auf Basis von rassistischer Bürokratie und mithilfe von fragwürdigen Verfahren wieder in das Land abgeschoben werden, aus dem sie geflohen sind, ist ein Unding! Wir nehmen das nicht einfach so hin! Wir sagen: stoppt alle Abschiebungen! Wir brauchen Bewegungsfreiheit und sichere Fluchtwege für alle Menschen!