22.05.2023 · News:Deutsche Behörden und Gerichte leugneten Verfolgung

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Mitte Januar 2023 wurde der Dortmunder Abdullohi Shamsiddin nach Tadschikistan abgeschoben. Zuvor hatten internationale Menschenrechtsorganisationen und sein Unterstützer*innenkreis wochenlang davor gewarnt, dass im Falle einer Abschiebung Inhaftierung und Verurteilung durch das tadschikische Regime drohen. Dem Düsseldorfer Ministerium für Flucht und Integration lagen mehrere Eingaben mit der dringlichen Aufforderung vor, die Abschiebung zu stoppen. Doch die Behörden, das BAMF und das Verwaltungsgesicht Gelsenkirchen ignorierten die Gefahr und behaupteten, Abdullohi Shamsiddin habe die Verfolgungsfurcht nicht glaubhaft dargelegt.

Unmittelbar nach der Abschiebung wurde Abdullohi Shamsiddin verhaftet und zu sieben Jahren Haft verurteilt. Das ihm vorgeworfe Verbrechen: „Aufruf zum Extremismus“, weil er einen oppositionellen Social-Media-Post geliked haben soll. Abdullohi Shamsiddin sitzt nun also für viele Jahre im Gefängnis und ist der Gefahr von Folter ausgesetzt, weil die deutschen Behörden und Gerichte seine politische Verfolgung geleugnet und lieber mit einem der repressivsten Staaten der Welt kooperiert haben. Diese Abschiebung ist ein Skandal und menschenrechtliches Armutszeugnis!

Der Unterstützer*innenkreis von Abdullohi Shamsiddin sorgt seit Monaten für Öffentlichkeit und organisert monatliche Mahnwachen. Wir schließen uns deren Forderungen an und fordern die sofortige Freilassung von Abdullohi Shamsiddin, die Ermöglichung seiner Rückkehr nach Deutschland und einen Abschiebestopp für Tadschikistan!