30.10.2023 · News:CN Tod: Italienische Behörden ignorieren Hilferufe der zivilen Flotte

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CN: Tod

Die letzten Tage waren ereignisreich auf dem Mittelmeer. In der vergangenen Nacht hat die Aita Mari 112 Personen in 2 Einsätzen gerettet. Zudem fand die Nadir von RESQSHIP gestern ein Holzboot mit 48 Menschen. Die Crew leistete erste Hilfe und begleitete das Boot stundenlang Richtung Lampedusa - die italienischen Behörden reagierten dabei nicht auf Hilfsanfragen. Erst in der Nacht kam die italienische Küstenwache dazu und brachte alle nach Lampedusa. Heute fand die Nadir ein weiteres Boot in Seenot, aufgrund hoher Wellen dringt Wasser ein. Auch hier gibt es bisher keine Reaktion der it. Behörden.

Am Wochenende ist zudem vor der Küste Siziliens ein Boot mit fliehenden Menschen gekentert. 5 Leichen wurden am Strand angespült, Einsatzkräfte suchen vor dem Küstenabschnitt weiter nach Vermissten. Wie viele Menschen an Bord waren, ist unklar.

Ein Rettungseinsatz der Sea-Eye 4 am Freitag wurde von der sog. libyschen Küstenwache gestört, sie bedrängte das Schlauchboot, Panik brach aus. Mehrere Menschen fielen ins Wasser und werden seitdem vermisst. Im Boot fand die Crew im Anschluss 4 Leichen. Wir sind voller Wut und Trauer. Die sog. libysche Küstenwache wird auch durch die EU finanziert und ausgebildet. Todesopfer dieser externalisierten Abschottungspolitik der EU werden billigend in Kauf genommen, die Menschenrechte werden mit Füßen getreten.

Eine schwangere Frau schwebte nach der Rettung in Lebensgefahr, die Herztöne ihres Kindes konnten auf der Sea-Eye 4 nicht mehr nachgewiesen werden. Anstatt die Frau zu evakuieren, verweigerte Italien stundenlang Hilfe und wies die Sea-Eye 4 dann an, 8h nach Lampedusa zu fahren. Wir sind entsetzt über das Vorgehen der italienischen Behörden.

Die Fluchtroute über das Mittelmeer ist eine der tödlichsten weltweit. Mindestens 2447 Menschen sind in diesem Jahr bereits im Mittelmeer ertrunken. Das sind schon jetzt mehr als im gesamten letzten Jahr. Wir trauern um jede einzelne Person und sind wütend auf die europäische Abschottungspolitik, die diese Tode überhaupt erst verursacht. Wir fordern sichere Fluchtwege, Bewegungsfreiheit für alle Menschen und ein Ende der europäischen Abschottung!