06.07.2023 · News:Brutale Abschiebungsoffensive in Berlin: Polizei trennt Familie und verliert Kind
In Marzahn-Hellersdorf, Berlin, hat die Polizei diese Woche eine unfassbar unmenschliche Abschiebung nach Moldau durchgeführt. So berichtet die taz am Donnerstag. Am frühen Morgen kam die Polizei in eine Containerunterkunft, um eine Familie abzuschieben. Die Eltern aber waren nicht zuhause. Daraufhin trennte die Polizei die beiden angetroffenen Geschwister. Die 18-jährige Schwester wurde allein abgeschoben. Das 11-jährige Geschwisterkind wurde einfach an die Nachbar*innen übergeben und verschwand daraufhin für einige Stunden. Schließlich konnte das Handy des Kindes auf der anderen Seite Berlins geortet und das Kind gefunden werden. Unter Schock stehend musste der 11-Jährige kinderärztlich behandelt werden.
Diese Abschiebung ist auf allen Ebenen unvorstellbar verantwortungslos und unmenschlich. Zuerst die Familientrennung, dann die Abschiebung einer 18-Jährigen ohne ihre Familie und zuletzt das skandalöse Vorgehen, ein Kind einfach an beliebige Leute zu übergeben und anschließend zu “verlieren”.
Die SPD-geführte Innenverwaltung in Berlin fährt seit Monaten eine harte Abschiebeoffensive gegen Menschen aus Moldau, bei der es immer wieder zu Familientrennungen kommt. Nun geben sich die politischen Verantwortlichen schockiert und wälzen die Verantwortung auf die Polizei ab. Dabei ist klar, es geht um politisches Kalkül und Abschiebungen um jeden Preis! Dieser Kurs gegen Menschen aus Moldau wird unterstützt von der Bundesregierung, die plant Moldau zu einem “sicheren Herkunftsstaat” zu erklären. Dazu haben wir am Mittwoch bereits einen Beitrag gepostet, der die Kampagne #MoldauNichtSicher unterstützt.
Wir sagen: Schluss mit dieser Politik, Schluss mit institutionellem Rassismus gegen Sinti* und Roma*! Die 18-Jährige Tochter muss sofort zurückgebracht und die Familieneinheit wieder hergestellt werden.
Bild aufgenommen von Hendrik Schmidt am 26.04.2018 in Essen, CC-BY-SA