01.11.2022 · News:572 Menschen in 3 Tagen von Geo Barents gerettet
Am Donnerstag hat das zivile Seenotrettungsschiff Geo Barents in 4 Stunden 268 Menschen von vier verschiedenen Booten aus Seenot gerettet. Unter ihnen befanden sich 3 schwangere Personen und 33 Minderjährige.
Während einer weiteren Rettung gestern wurden nochmals 103 Menschen aus einem Holzboot gerettet, darunter 22 Kinder und eine Person mit einem gebrochenen Bein. Nur wenige Stunden später kam es zu einem dritten Einsatz: 82 Menschen wurden aus einem instabilen Holzboot gerettet, sie hatten Libyen am Tag zuvor verlassen. Im Holzboot hatten einige der Menschen keine Wahl, als im Unterdeck neben den Kraftstoffbehältern zu sitzen, was zu einer lebensgefährlichen Kraftstoffvergiftung führen kann. Dies konnte nur zufällig durch das schnelle Eintreffen und Handeln der zivilen Seenotretter*innen verhindert werden.
In der letzten Nacht kam es zu einer vierten Rettung, in der 119 Menschen, davon 7 Minderjährige aus Seenot gerettet wurden.
Ein weiteres Mal wird deutliche, dass die rassistische Abschottung der EU und das Nicht-Handeln der zuständigen Autoritäten nur dazu führt, dass immer mehr Menschen gezwungen sind, lebensgefährliche Fluchtrouten auf sich zu nehmen. Ohne die zivilen Seenotrettungsorganisationen hätten in den letzten 72 Stunden mindestens 572 Menschen im Mittelmeer ertrinken können. Die EU und die deutsche Bundesregierung nimmt dies wissentlich und willentlich in Kauf, das ist fahrlässig und absolut menschenverachtend. Wir brauchen jetzt eine staatlich organisierte Seenotrettung und sichere und legale Fluchtwege für alle Menschen.