08.06.2023 · News:14.000 Menschen im Stich gelassen: Gefährdete werden trotz Zusagen nicht aufgenommen

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Ende März stoppte die Bundesregierung das Bundesaufnahmeprogramm für besonders gefährdete Menschen aus Afghanistan. Die Begründung lautete, dass es Hinweise auf “Missbrauch” des Verfahrens gebe. In der Konsequenz wurden 14.000 gefährdete Menschen trotz Aufnahmezusage im Stich gelassen!

Seit ihrer Machtübernahme im August 2021 unterdrücken die Taliban große Teile der afghanischen Zivilbevölkerung. Besonders Frauen und queere Menschen sind von den immer strikteren Verboten betroffen.
Stark bedroht sind außerdem auch viele Menschen, die vor dem Fall Kabuls mit Institutionen der Bundesrepublik Deutschland oder anderen internationalen Akteur*innen zusammengearbeitet hatten.

Das Bundesaufnahmeprogramm, das erst im Oktober 2022 startete, sollte besonders gefährdeten Menschen aus Afghanistan die Flucht nach Deutschland ermöglichen. Geplant waren etwa tausend Zusagen pro Monat. Diese niedrige Anzahl wurde aufgrund der akuten Gefahr und Unterdrückung durch die Taliban bereits bei der Ankündigung des Programms stark kritisiert. Nun können nach Informationen des Auswärtigen Amts etwa 14.000 gefährdete Menschen trotz Aufnahmezusage nicht nach Deutschland ausreisen.

Wir sind entsetzt, wie ignorant die Bundesregierung gegenüber der afghanischen Zivilgesellschaft handelt. Es ist unfassbar, dass das Bundesaufnahmeprogramm nun seit zwei Monaten ausgesetzt ist. Jeder Tag des Hinhaltens der Gefährdeten in Afghanistan riskiert das Leben der Menschen! Wir fordern sichere Fluchtwege JETZT!